Referenzbedingungen
Sofern nicht ausdrücklich darauf hingewiesen, werden die in diesem Katalogbeschriebenen Produkte nach folgenden internationalen, europäischen und nationalen Vorschriften hergestellt.
- EN 61810-1, EN 61810-2, EN 61810-7 bei Schaltrelais
- EN 50205 bei Relais mit zwangsgeführten Kontakten
- EN 61812-1 / VDE 0435 T2021 bei Zeitrelais
- EN 60669-1, EN 60669-2-2 bei elektomechanischen Stromstoss-Schalter, bei elektromechanischen Stromstoss-Relais
- EN 60669-1, EN 60669-2-1 bei Dämmerungsschaltern, elektronischen Stromstoss-Relais, Dimmern, Treppenhaus-Lichtautomaten, Bewegungsmeldern, und Mess- und Überwachungs-Relais
- EN 60065 / VDE 0860 bei Dämmerungsschalter
- EN 60730-1/VDE 0631, EN 60730-2-7 bei Schaltuhren
- EN 50470-1, EN 50470-3 bei elektronischen Wirkstrom-Energiezählern
- DIN 57 106 / VDE 0106 T100 Schutz gegen elektrischen Schlag. Die Schraubanschlüsse der Schraubfassungen sind fingersicher nach DIN 57106 /VDE 0106 T100.
Für die “Sichere Trennung” und die “Doppelte- oder Verstärkte Isolierung” zwischen dem Eingangskreis (Spule) und den Ausgangskreisen (Kontakte) gelten:
- VDE 0106 T 101, Grundanforderungen für sicher Trennung in elektrischen Betriebsmitteln
- EN 50178 / VDE 0160, Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln (5,5 mm Luftstrecke und 6,4 bis 8 mm Kriechstrecke)
- EN 60335 / VDE 0700, Sicherheit elektrischer Geräten für den Hausgebrauch.
Entsprechend der Norm EN 61810-1:2004 / VDE 0435 Teil 201 gelten für die angegebenen Werte, eine Umgebungstemperatur von + 23 °C, ein Luftdruck von96 kPa, eine relative Feuchte von 50 % und als Umgebungsbedingung saubere Luft. Bei AC Relais wird die Bemessungsleistung und der Nennstrom der Spulen für 50 Hz angegeben. Die Toleranz des angegebenen Spulenwiderstandes, des Nennstromsund der Spulenleistung ist ± 10 %. Sofern nicht anders erwähnt, ist die Toleranz in Zeichnungen +/- 0,1 mm.
Betriebsbedingungen
Arbeitsbereich der Spulenspannung – Arbeitsbereich der Eingangsspannung:
Ist
der Bereich der Eingangsspannung, in dem das Relais in dem gesamten
Bereichseiner Klasse bei der zulässigen Umgebungstemperatur die
Anforderungen erfüllt.
- Klasse 1: 80 % bis 110 % der Bemessungsspannung
- Klasse 2: 85 % bis 110 % der Bemessungsspannung
Bei Eingangsspannungen außerhalb der Arbeitsbereichsklassen geben die beiden meisten Relais angeführten Diagramme “R Relaistyp” Auskunft über den zulässigen Betriebsspannungsbereich.
Dauerbetrieb / Frequenz der AC-Spulenspannung
Sofern
nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wird, sind alle Relais so
dimensioniert, dass sie im Dauerbetrieb, bei100 % Einschaltdauer (100 %
ED) und alle AC-Relais bei (50 und 60) Hz betrieben werden können.
Einbaulage
Die
Einbaulage der Relais ist bei Verwendung von Haltebügel oder
Kunststoffhalteclip beliebig, sofern bei der Relaisserie kein
anderslautender Hinweis steht.
Umgebungstemperatur
Die
Temperatur im unmittelbaren Umfeld des Relais bei nicht erregtem
Eingangskreis und nicht bestromtem Ausgangskreis. Die
Umgebungstemperatur des Relais kann von der Raumtemperatur abweichen.
Betauung
Innerhalb des Relais dürfen weder Betauung noch Eisbildung auftreten.
Spannungsspitzenbegrenzung
Bei
kleinen Relais, wie Serie 40, 41, 44, 46, 50 empfehlen wir zur
Begrenzung der Spannungsspitzen, ab einer Spulenspannung von110 V, eine
Beschaltung der Spule mit Varistor bei AC oder mit einer Diode bei DC.
Relaisansteuerung bei langer Steuerleitung / AC-Näherungsschalter
Durchkapazitive
Einstreuungen bei langen Steuerleitungen und durch den Reststrom von
einigen mA bei AC-Näherungsschaltern fallen empfindlichen Relais nicht
in die Ruhelage. Es empfiehlt sich in diesen Fällen einen steckbaren
Ableitwiderstand von ca. 62 kΩ/ 1 W parallel zu Relaisspule > 60 V AC
zu schalten.
Ansteuerung der Relais über RC-beschaltete Kontakte
Ein
Kontakt, der mit einer RC-Kombination beschaltet wird, stellt keine
galvanische Trennung dar. Werden AC-Relais hinter RC-beschalteten
Kontakten betrieben, so ist darauf zu achten, dass an der RC-Kombination
der Spannungsabfall mehr als 90 % beträgt. Ist der Spannungsabfall am
geöffneten, RC-beschalteten Kontakt niedriger und damit am Relaishöher,
können die Relais brummen und nicht sicher in die Ruhelage zurück
fallen.
Hinweise für den automatischen Lötprozess
Relaismontage
Sicherstellen, dass die
Relaisanschlüsse gerade sind und senkrecht in die Leiterplatte
eingeführt werden. Das Massbild für die Leiterplatte ist bei den Relais
und den Leiterplattenfassungen im Katalog angegeben (Ansicht auf die
Leiterbahn). Wegen des Gewichts der Relais werden durchkontaktierte
Leiterplattenempfohlen, um eine höhere Festigkeit zu erzielen.
Fluxen
Bei
nicht waschdichten Relais muss das Eindringen von Fluxmitteln in das
Relais auf Grund der Kapillarwirkung verhindert werden, da sich
andernfalls die Eigenschaften und die Zuverlässigkeit ändern können. Bei
Verwendung von Schaum-oder Sprühfluxern ist sicherzustellen, dass das
Flussmittel sparsam und gleichmässig aufgebracht wird und nicht auf die
Komponentenseite gelangt. Bei Verwendung von alkohol- oder
wasserlöslichen Flussmitteln und bei Beachtung des oben gesagten werden
mit Relais der Relaisschutzart RT II und RT III zufriedenstellende
Ergebnisse erzielt.
Vorheizen
Die
Vorheizzeit und Temperatur ist so zu wählen, dass das
Lösungsmittelverdampft, wobei auf der Komponentenseite 100 °C nicht
überschritten werden dürfen.
Löten
Die Höhe
der Lötwelle ist so zu wählen, dass die Komponentenseite nicht vom Zinn
überflutet wird. Es ist sicherzustellen, dass die Löttemperatur von 260
°C und die Lötzeit von 5 s nicht überschritten wird.
Waschen / waschdichte Relais
Bei
Verwendung moderner umweltfreundlicher Flussmitteln ist ein Waschen der
Leiterplatte nicht erforderlich. Für den Fall, dass die Leiterplatte
gewaschen werden muss, sind zwingend waschdichte Relais der
Relaisschutzart RT III (Ausführung xxx1) vorzusehen. Die Verträglichkeit
der Reinigungsflüssigkeit und das Waschverfahren ist zu prüfen.
Öffnen eines waschdichten Relais
Waschdichte
Relais werden eingesetzt, wenn im nachfolgenden Arbeitsprozess ein
Waschvorgang vorgesehen ist oder wenn auf Grund der Applikation damit zu
rechnen ist, dass funktionsstörende Fremdpartikel ins Relaisinnere
eindringen können. Bei waschdichten Relais kann das nachträgliche Öffnen
der Relais ein schädliches Kleinklima (Isolierstoffausgasung,
aggressive Lichtbogenprodukte) verhindern. Dies kann im Hinblick auf die
Kontaktgabesicherheit und elektrische Kontaktlebensdauer von Vorteil
sein, sofern sich ein Öffnen nicht wegen des hohen Partikelanteils in
der Umgebungsluft verbietet.
Begriffe und Anwendungshinweise
Im Katalog werden die allgemein üblichen Begriffe verwendet. Bei der Erläuterung dieser Begriffe wird zusätzlich der in den Vorschriften angeführte Begriff und sofern möglich die dort gegebenen Erklärung verwendet.
Kontakte und Schalten
Anschlussbezeichnungen
Nach EN 50005 für Schaltrelais
Bei Zeitrelais sind die Platzziffern der Kontakte wie bei Schaltrelais. Die Funktionsziffern ändern sich von . 1 in . 5, von . 2 in . 6 und von . 4 in . 8. Der erste Wechsler hat somit bei Zeitrelais die Bezeichnung 15, 16 und 18.Die Anschlüsse des Eingangskreises werden ebenfalls mit A1 und A2 bezeichnet .Bei einem ggf. weiteren Anschluss für den Eingangskreis ist die Kennung A3. Die Spannung an A3 wird gegen A2 geschaltet. Die Anschlüsse zum Auslösen der Zeitfunktion werden mit B1, B2 usw. bezeichnet. Die Anschlüsse für Stellgrössen (Potentiometer, Sensoren usw. sind mit Z1 und Z2 beschriftet.
Nach IEC 67, und in den USA gebräuchlich, werden die Anschlüsse durchnummeriert. Ein Relais mit 4 Wechslern weist somit die Nummern 1 bis 14 auf. Es ist zu beachten, dass die Nummern 11, 12 und 14 in beiden Anschlussbeschriftungssystemen auftreten, aber andere Funktionen haben. An Stelle der Spulenanschlussbeschriftung A1 und A2 sind auch die Anschlussbezeichnungen A und B gebräuchlich.
Kontaktsatz
Gesamtheit der Kontakte innerhalb
eines Relais, die durch die Isolierung getrennt sind. So besteht z.B.
bei einem Relais mit zwei Wechslern der Kontaktsatz aus zwei Wechslern.
Einfachkontakt
Kontakt mit nur einer Kontaktstelle.
Doppelkontakt / Zwillingskontakt
Kontakt mit zwei
parallelen Kontaktstellen. Durch die zwei parallel angeordneten
Kontaktstellen wird die Zuverlässigkeit bei kleinen Kontaktbelastungen
(Messwerte, Analogsignale, PLC-Eingänge, viele hintereinander
angeordnete Kontaktstellen) erhöht. Den gleichen Effekt erreicht man mit
zweiparallel geschalteten Kontakten.
Brückenkontakt
Kontakt mit zwei in Serie (Reihe)
angeordneten Kontaktstellen. Diese Kontaktanordnung ist günstig beim
Abschalten von DC-Lasten. Den gleichen Effekt erreicht man mit zwei in
Reihe geschalteten Kontakten.
Mikro-Unterbrechung
Unterbrechung eines
Stromkreises durch Kontaktöffnung, ohne Anforderungen an die
Spannungsfestigkeit oder Abmessung des Kontaktes.
Mikro-Abschaltung
Angemessene Kontaktöffnung in
mindestens einem Kontakt, um Funktionssicherheit zu liefern, mit
Anforderungen für die Spannungsfestigkeit der Kontaktöffnung. Dies wird
von allen Finder-Relais erfüllt.
Volle-Abschaltung
Kontaktöffnung zur Trennung von
Leitern, um eine der Basisisolierung gleichwertigen Isolierung zwischen
denjenigen Teilen zu liefern, die abgeschaltet werden, mit
Anforderungen an die Spannungsfestigkeit und die Abmessungen. Beachten
Sie hierzu die Relais 45.91, 56.x2 - 0300, 62 - 0300 und65.31 - 0300 und
65.61 - 0300. Anmerkung: Spannungsfestigkeit am offenen Kontakt von
2.000 V AC entspricht 2,5 kV (1,2/ 50 μs) und 2.500 V AC entspricht 4,0
kV (1,2/ 50 μs).
Allpolige Abschaltung
Volle-Abschaltung beider
Netzleiter durch einen Schaltvorgang oder bei Mehrphasengeräten die
Unterbrechung aller Netzleiter durch einen einzigen Schaltvorgang.
Max. Dauerstrom –Grenzdauerstrom eines Kontaktes
Der
höchste Wert des Stromes (Effektivwert bei Wechselstrom), den ein zuvor
geschlossener Kontaktunter festgelegten Bedingungen dauernd führen
kann. (Dieser Strom kann bei AC auch ein- und ausgeschaltet werden; bei
DC siehe Diagramm: Schaltvermögen bei DC-Belastung).
Max. Einschaltstrom –Einschaltvermögen
Der
höchste Wert eines Stromes, den ein Kontaktkreis unter festgelegten
Bedingungen einschalten kann. Bei einer Einschaltdauer ≤ 10 % kann der
max. Einschaltstrom ≤ 0,5 s geführt werden.
Nennspannung –Bemessungsisolationsspannung
Abgeleiteter
Wert von der Nennwechselspannung des Versorgungsnetzes für die zu
schaltende Last. So ist zum Beispiel für das Versorgungsnetz 230/400 V
die Bemessungsisolationsspannung 250 V. Von der
Bemessungsisolationsspannung leiten sich die Überspannungskategorie der
Bemessungs-Stossspannungen und die Luftstrecken ab, wie sie in EN
61810-1:2004/VDE 0435 Teil 201 gefordert werden.
Max. Schaltspannung
Der höchste Wert der
Netznennspannung mit den netzüblichen Toleranzen, die der Kontakt auf
Grund der Bemessungsisolationsspannung und der Bemessungs-Stossspannung
(siehe Isolationskoordination)schalten kann.
Max. Schaltleistung AC1
Der höchste Wert der
Schaltleistung entsprechend der Gebrauchskategorie AC1 nach EN 60
947-4-1, VDE 0660 Teil 102 (Tabelle 1). Die max. Schaltleistung ist das
Produkt aus max. Dauerstrom und Nennspannung. Die max. Schaltleistung
AC1 ist die Kontaktbelastung, die bei der Ermittlung der elektrischen
Lebensdauer AC1 geschaltet wird.
Max. Schaltleistung AC15
Der höchste Wert der Schaltleistung entsprechend der Gebrauchskategorie AC15 nach EN 60 947-5-1, VDE 0660 Teil 200 (Tabelle 1).
1-Phasenmotorlast, AC3 – Betrieb, 230 V
Zulässige
Belastung eines Kondensatormotors im Ein-Aus-Schaltbetrieb nach UL 508
und CSA 22.2 n. 14. Ein Reversieren(Umkehr der Drehrichtung) ist nur
nach einer Pause von ≥ 300 ms zulässig, da sich andernfalls durch das
Umpolen des Kondensators Einschaltstromspitzen ergeben, die deutlich
oberhalb des max. zulässigen Einschaltstroms sind.
Max. Schaltstrom DC1
Der höchste Wert
entsprechend der Gebrauchskategorie DC1(EN 60 947-4-1, VDE 0660 Teil
102) den ein Relais bei Gleichstrom in Abhängigkeit von der
Schaltspannung sicher trennen kann.
Min. Schaltlast
Minimale Kontaktleistung, die in
Verbindung mit der Stromuntergrenze oder der Spannungsuntergrenze nicht
unterschritten werden sollte, um unter normalen Industriebedingungen
eine ausreichende Zuverlässigkeit zu erzielen. So bedeutet 300 mW (5 V/5
mA): 300 mW darf nicht unterschritten werden, wobei bei 24 V ein
Mindeststrom von 12,5 mA oder bei 5 mA eine Mindestspannung von 60 V
gegeben sein sollte. Bei hartvergoldeten Kontakte sollten 50 mW (5 V/2
mA) nicht unterschritten werden. Zum Schalten kleinerer Lasten bis
herunter zu 1 mW (0,1 V/1 mA), wie z.B. Messwerte, Sollwerte oder
Analogwerte wird die Parallelschaltung von zweihartvergoldeten Kontakten
empfohlen.
Zulässige Lampenlasten
Die zulässigen
Lampenlasten werden bei den Installationsgeräten für den Verteilerbau
angegeben. Die max. Lampenlast wird durch den bei Lampen sich ergebenden
hohen Einschaltstrom in Verbindung mit dem zeitlichen Stromverlauf
begrenzt. Dieser ist bei Glühlampenlast oder Halogenlampen an 230 V AC
der ca. 15...20-fache Nennstrom. EVG haben unabhängig von der
Lampenleistung einen Einschaltstrom von ca. 30 A. Leuchtstofflampen
kompensiert an 230 V AC cos ϕ> 0,9, siehe Datenblatt
Leuchtstofflampen unkompensiert an 230 V AC, siehe Datenblatt
Leuchtstofflampen Duo-Schaltung an 230 V AC , wie unkompensierte
Leuchtstofflampen
Reduktionsfaktor bei induktiver Belastung
Bei
induktiven AC-Belastungen, bei denen der cos ϕ, der Strom und die
Spannung beim Einschalten und Ausschaltengleich groß ist - dies trifft
nicht zu für Belastungen von der Art: Motor, Leuchtstofflampe, Schütz,
elektrischer Betätigungsmagnet, Ventilspule, Kupplung, Bremse usw. -
kann der Einfluss auf die elektrische Lebensdauer im Vergleich zur
elektrischen Lebensdauerbei Widerstandsbelastung abgeschätzt werden.
Hierzu ist der zu schaltende Nennstrom durch den Reduktionsfaktor zu
dividieren und von diesem Wert ausgehend, die zu erwartende elektrische
Lebensdauer in F-Diagrammen abgeschätzt werden.
Gebrauchskategorie nach EN60947-4-1 und EN60947-5-1
Kategorie | Stromart/Phasen | Anwendung | Schalten mit Relais |
---|---|---|---|
AC 1 | AC/1 ~ AC/3 ~ |
Ohmsche Last. Nochtinduktive oder nur schwach induktive Last |
Innerhalb der Relaisdaten.* |
AC 3 | AC/1 ~ AC/3 ~ |
Anlassen von Käfigläufermotoren. Drehrichtungsumkehrung nur nach vorangegangener Ausschaltung. Es ist eine Pause von ca. 50 ms erforderlich, um bei Drehstrom den Phasenschluss über den Lichtboben und bei Kondensatormotoren von ca. 300 ms den Stromstoss bei Umpolen des Kondensators zu vermeiden. | Innerhalb der Relaisdaten ab Serie 55
möglich. Rücksprache erforderlich. Aus der Motorleistungsangabe in kW
errechnet sich der zu schaltende Motorstrom I zu P = 3 . U . I . cos mit U = 400 V (Drehstrom). Der Einschaltstrom kann das 6-fache des Nennstromes betragen.* |
AC 4 | AC/3 ~ | Anlassen von Käfigläufermotoren. Tippen. Gegenstrombremsen. Reversieren. |
Nicht möglich. Beim Reversieren entsteht ein Phasenschluss über dem Lichtbogen. |
DC 1 | DC/ = | Ohmsche Last. Nichtinduktive voder nur schwach induktive Last |
Innerhalb der Relaisdaten. Siehe: Gleichstromschaltvermögen DC1.* |
AC14 | AC/1 ~ | Steuern elektromagnetischer Last (< als 72 VA), Hilfsstromschalter, Leistungsschütze, Magnetventile und Elektromagnete. | Innerhalb der Relaisdaten. Ca. 6-facher Einschaltstrom.* |
AC 15 | AC/1 ~ | Stuern elektromagnetischer Last (> als 72 VA), Hilfsstromschalter, Leistungsschütze, Magnetventile und Elektromagnete. | Innarhalb der RElaisdaten. Ca. 10-facher Einschaltstrom.* |
DC 13 | DC/ = | Steuern von Hilfsstromschalter, Leisungssch+tze, Magnetventile und Elektromagnete. | Innerhalb der Relaisdaten. Einschaltstrom ≤ Nennstrom. Abschaltspannungsspitze ca. 15-fache Nennspannung. Wenn die Spule mit einer Freilaufdiode beschaltet ist, gelten die gleichen Werte wie bei DC1. Siehe: Gleichstromschaltvermögen DC1.** |
* Bei AC verdoppelt sich bei Parallelschaltung der Kontakte die Lebensdauer.
** Durch die Reihenschaltung von 2 Kontakten kann der DC-Schaltstrom bei gleicher Spannung verdoppelt werden.
Kondensatormotoren
Bei Kondensatormotoren im 230V
AC-Netz ist der Einschaltstrom etwa 120 % des Nennstromes. Zu beachten
ist jedoch der Strom, der sich beim direkten Reversierender Drehrichtung
ergibt. Wie aus dem ersten Schaltbild zu entnehmen ist, wird über dem
Lichtbogen, der beim Öffnen des Kontaktes entsteht, der
Kondensatorumgeladen. Die hierbei zu messenden Spitzenströme sind bei 50
W-Rohrmotoren bis 250 A und bei 500 W-Motoren bis 900 A. Dies führt
unweigerlich zum Verschweißen der Kontakte. Die Drehrichtungsumkehr der
Motoren darf deshalb nur mit zwei Relais, wie im folgenden Schaltbild
dargestellt, erfolgen, wobei in der Ansteuerung zu den Relais eine
stromlose Pause von ca. 300 ms vorzugeben ist. Die stromlose Pause
erzeugt man durch die zeitverzögerte Ansteuerung aus dem Microprozessor
etc. oder Vorschalten eines NTC-Widerstandes in Serie zu jeder
Relaisspule. Eine gegenseitige Verriegelung der Relaisspulen erzeugt keine Zeitverzögerung! Die
Wahl eines verschweißenfesteren Kontaktmaterials anstatt einer
Verzögerungszeit kann man die Neigung zum Verschweißen reduzieren aber
nicht ausschließen.